10 historische Accessoires, die jede feine Dame besitzen musste
Im 19. Jahrhundert war es nicht nur wichtig, welche Kleidung man trug, sondern auch, welche Accessoires man zur Schau stellte. Diese kleinen, oft übersehenen Details verrieten viel über den sozialen Status, den Geschmack und manchmal sogar die geheimen Wünsche einer Dame. Natürlich bringe ich diese kleinen Accessoires nur zu gerne in meine historischen Familiensagen ein. 😆
Werfen wir einen Blick auf die Must-Have-Accessoires der damaligen Zeit:
Federfächer
Der Federfächer war nicht nur ein schickes Accessoire, sondern auch ein wichtiges Kommunikationsmittel. Mit ihm konnte man subtile Signale an die Herren der Schöpfung senden, ohne ein Wort zu sagen. Wer sich so wie Rosalie in der Hofgärtnerin mit der Fächersprache auskannte, war in der High Society bestens aufgehoben.
Hut mit Feder
Ein Hut mit einer extravaganten Feder war ein Muss für Damen, die sich in der Öffentlichkeit zeigen wollten. Es war nicht nur ein modisches Statement, sondern auch ein Statussymbol. Die Größe und Qualität der Feder konnte viel über den Wohlstand der Trägerin aussagen. Deswegen hat Dorothea aus der Hofgärtnerin einen besonders großen Hut.
Spitzenparasol
Das Sonnenschirmchen aus Spitze, auch als Parasol bekannt, war unerlässlich, um die Haut vor der Sonne zu schützen. Gepflegte, helle Haut galt als Zeichen für Noblesse und gute Erziehung. Und Sonnencreme gab es natürlich noch nicht. 🙂
Handschuhe
Keine Dame würde ohne ein Paar feiner Handschuhe aus dem Haus gehen. Sie schützten nicht nur die Hände, sondern galten auch als Zeichen der Züchtigkeit und Anstandes.
Spazierstock
Auch wenn er in der Regel mehr Dekoration als Gebrauchsgegenstand war, galt der Spazierstock als schickes Accessoire für Spaziergänge und öffentliche Veranstaltungen.
Cameo-Brosche oder Anhänger
Cameo-Broschen waren kleine Kunstwerke, die oft das Profil einer geliebten Person oder einer mythologischen Figur zeigten. Sie wurden meist am Kragen oder an der Brust getragen und waren ein beliebtes Geschenk unter Verliebten. Der Anhänger hingegen wurd meist an einer Kette getragen und konnte Ausdruck persönlichen Geschmacks oder sozialen Status sein.Sie bestanden meist aus geschnitzten Stein, Muschel, Koralle oder ähnlichen Materialien. Die geschnitzte Figur wurde oft auf einem kontrastierenden Hintergrund angebracht, um die Details hervorzuheben. Cameo-Anhänger wurden besonders im 19. Jahrhundert sehr populär, sind aber immer noch ein klassisches Schmuckstück, das oft von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Haarnadeln
Haarnadeln dienten nicht nur dazu, komplizierte Frisuren zu fixieren, sondern waren oft selbst kleine Kunstwerke aus Elfenbein, Silber oder sogar Gold.
Taschenuhr
Die Taschenuhr war oft ein Erbstück und wurde in der Familie weitergegeben. Sie war nicht nur praktisch, sondern zeigte auch, dass man Wert auf Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit legte.
Lorgnette
Die Lorgnette war eine faltbare Brille mit einem Griff, die vor allem in der Oper oder bei anderen gesellschaftlichen Anlässen zum Einsatz kam. Mehr dazu hier.
Retikül oder Pompadour
Wie hießt es schon bei Thomas Mann:
Sie hielt einen Pompadour in ihren beiden weißen und zartblau geäderten Händen. [Mann, Thomas: Buddenbrooks, Frankfurt a. M.: Fischer 1989 [1901], S. 236]
Das oft gehäkelte Retikül oder der Pompadour waren Vorläufer der modernen Handtasche. Sie hielten alles Nötige für eine Dame bereit: vom Taschentuch bis zum kleinen Parfümflakon. Ein Retikül war nicht nur nützlich, sondern auch ein Spiegel der Persönlichkeit seiner Trägerin. Oft waren sie mit Stickereien oder Perlenbesatz verziert.
Und ein Bonus Accessoire, da ich es gerade in den Eispalast eingebracht habe:
Lavaliere
Ein Lavaliere ist eine Art von Anhänger, der an einer Kette oder einem Band getragen wird, meistens um den Hals. Der Anhänger selbst ist oft aus wertvollen Materialien wie Gold oder Silber gefertigt und kann mit Edelsteinen, Perlen oder anderen Schmucksteinen besetzt sein. Das Design kann von einfach und elegant bis hin zu sehr aufwendig und detailliert variieren.
Das Lavaliere war besonders im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert populär und ist nach der Marquise de La Vallière, einer Mätresse von König Ludwig XIV. von Frankreich, benannt. Es wurde oft als Zeichen von Zuneigung oder Verlobung gegeben und konnte daher eine romantische oder symbolische Bedeutung haben.
In meinen Familiensagen „Die Hofgärtnerin“ und „Der Eispalast“ kommen wie gesagt einige dieser Accessoires zum Einsatz. Habt ihr sie alle entdeckt? Welche würdet ihr heute noch gerne tragen?