11 (kaum vorstellbare) Tabus des 19. Jahrhunderts
Das 19. Jahrhundert mag auf den ersten Blick wie eine Zeit voller Eleganz und Romantik erscheinen, doch hinter der glänzenden Fassade verbergen sich auch viele gesellschaftliche Tabus und Restriktionen. Werfen wir einen Blick auf 11 gesellschaftliche Tabus dieser Ära, die heute kaum mehr vorstellbar sind.
1. Offene Diskussion über Sexualität
Sexualität war ein absolutes Tabuthema, insbesondere für Frauen. Offene Diskussionen darüber fanden nicht statt, und selbst in der Ehe war es ein eher diskret behandeltes Thema.
2. Unverheiratete Frauen und Karriere
Eine unverheiratete Frau, die einer Karriere nachging? Unvorstellbar! Der einzige gesellschaftlich akzeptierte „Beruf“ für eine unverheiratete Frau war das Dasein als Gouvernante oder Lehrerin.
3. Scheidung
Eine Scheidung brachte nicht nur rechtliche Konsequenzen, sondern auch soziale Ächtung mit sich. Vor allem für Frauen war der gesellschaftliche Abstieg nach einer Scheidung oft dramatisch.
4. Schichtenübergreifende Ehen
Ehen zwischen Menschen unterschiedlicher sozialer Klassen oder Ethnien waren gesellschaftlich verpönt und brachten beide Parteien in Verruf.
5. Aberglaube
Obwohl die Wissenschaft im 19. Jahrhundert einen Aufschwung erlebte, waren Aberglaube und abergläubische Praktiken nach wie vor weit verbreitet und wurden oft heimlich praktiziert. Ich habe bspw. mal von einen „Wunderheiler“ gelesen, der einen Augenausschlag eines kleinen Jungen heilen wollte, indem er 24 Stunden eine Art Brille trug, in der lebende Spinnen über seine Augen liefen. 😨
6. Homosexualität
Homosexualität wurde nicht nur gesellschaftlich geächtet, sondern war in vielen Ländern auch gesetzlich verboten und konnte zu schweren Strafen führen.
7. Kinderarbeit
Heute unvorstellbar, aber damals alltäglich: Kinderarbeit war weit verbreitet und wurde gesellschaftlich akzeptiert, solange es der Familie half, über die Runden zu kommen.
8. Offene Kritik an der Kirche oder Monarchie
Kritik an der Kirche oder der Monarchie konnte schnell als Hochverrat oder Blasphemie geahndet werden und war daher ein absolutes Tabu.
9. Frauenwahlrecht
Frauen hatten kein Wahlrecht und waren politisch gesehen zweitrangige Bürger. Ihre Meinungen in politischen Angelegenheiten waren nicht gefragt.
10. Nicht ohne mein Korsett
Ohne ein Korsetts und viele Kleiderschichten konnte sich eine Frau in der Öffentlichkeit nicht sehen lassen. Selbst knöchellange Röcke wurden bereits als Skandal gesehen. Tiefe Dekolletés hingegen waren absurderweise erlaubt.
11. Rauchen bei Frauen
Während Männer in der Öffentlichkeit rauchten, war es für Frauen gesellschaftlich unakzeptabel. Rauchende Frauen galten als skandalös und verloren schnell ihren guten Ruf.
Viele dieser Tabus mögen uns heute befremdlich vorkommen, geben jedoch tiefe Einblicke in die sozialen und kulturellen Normen des 19. Jahrhunderts. Deswegen sind historische Romane und Familiensagen, die in dieser Zeit spielen – wie meine eigene Familiensaga – so spannend, da dort oft viele dieser strengen gesellschaftlichen Tabus eine Rolle spielen.