Historische Familiensagas: 7 Hürden, die eine höhere Tochter auf sich nehmen musste
In meinen historischen Familiensagas geht es natürlich auch vor allem um die Liebe. Man weiß natürlich, wie behütet vor allem die höheren Töchter der gehobenen Gesellschaft früher aufgewachsen sind, vielen Einsteiger:innen in das Thema ist allerdings nicht bewusst, wie weit diese Beschränkungen im Leben einer jungen Dame gingen.
Wenn im 19. Jahrhundert eine höhere Tochter eine Bekannschaft machen wollte, konnte sie nicht ohne Weiteres den jungen Mann des Interesses beispielsweise auf einem Ball ansprechen. Sie durfte ihn nicht einmal zum Tanzen auffordern – und das war nicht die einzige Schwierigkeit, um eine Bekannstschaft zu machen.
Hier sind 7 Hürden, die das Kennenlernen im 19. Jahrundert erschwert haben:
1. Erster Kontakt:
Die erste Begegnung zwischen einer jungen Frau und einem unbekannten Mann sollte idealerweise durch eine vertrauenswürdige dritte Person eingeleitet werden. Spontane Begegnungen oder Gespräche zwischen den beiden Geschlechtern waren meistens nicht angesehen.
2. Anstandsdamen:
Bei vielen gesellschaftlichen Anlässen musste eine Anstandsdame anwesend sein. Sie sollte sicherstellen, dass die junge Frau sich an die Regeln der Etikette hielt, was natürlich die Möglichkeit für freie, ungezwungene Gespräche einschränkte.
3. Öffentliche und private Räume:
Frauen durften in der Regel nicht alleine mit einem unbekannten Mann in einem geschlossenen Raum sein. Jede solche Begegnung musste an einem öffentlichen oder halböffentlichen Ort stattfinden, oft unter den wachsamen Augen anderer.
4. Verbotene Themen:
Es gab eine Reihe von Themen, die als ungeeignet für die Konversation zwischen einer jungen Frau und einem unbekannten Mann angesehen wurden. Das schränkte natürlich die Möglichkeit für tiefere, bedeutungsvollere Gespräche ein.
5. Körperliche Distanz:
Direkter Körperkontakt war weitgehend tabu. Selbst einfache Berührungen wie das Halten der Hand oder gar Umarmungen waren nur in sehr begrenzten Kontexten erlaubt.
6. Augenkontakt und Mimik:
Ein zu direkter oder längerer Augenkontakt konnte als Zeichen von Unanständigkeit oder sogar als Flirt betrachtet werden, was den Ruf der Frau gefährden konnte.
7. Ruf und Gerüchte:
Die soziale Kontrolle war hoch, und der Ruf einer Frau konnte leicht durch Gerüchte oder Missverständnisse beschädigt werden. Daher war es riskant, sich ohne entsprechende Vorsichtsmaßnahmen mit unbekannten Männern einzulassen.
Ihr seht, es war alles andere als einfache eine Bekannschaft zu machen oder zu vertiefen im 19. Jahrhundert. Und wenn man dann noch bedenkt, welche krassen Schönheitsrituale eine höhere Tochter teilweise so auf sich genommen hat, ist man wirklich erleichtert, heute zu leben. Welcher Punkt hätte euch am meisten gestört?
Auch in meinen Büchern haben die Damen mit diesen Beschränkungen zu kämpfen: